Lassen Sie sich nicht von der Ausrede hinreißen, Sie hätten keine Zeit. Die Natur kennt keinen menschen-gemachten Zeitmesser, darum kommt es auf ein paar Tage früher oder später nicht an.
Die Daten sind Richtwerte; doch wer es ganz genau haben muss, sucht sich im Internet die genauen Sonnen- oder Mondstände.
Schon 10 Minuten mit der richtigen Intension können mehr Bewusstsein für den Kreislauf der Natur – zu dem auch wir gehören – bringen.
Samhain
Beginn des Jahreskreises, Winterhalbjahr 31. Oktober
Die Feldarbeit ist beendet, wir bereiten uns auf den Winter vor. Es ist Zeit über das vergangenen Jahres nachzudenken, zur Ruhe zukommen und an die Ahnen zu denken. Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie ein Grab, zünden Sie ein Licht an und sagen damit: „ich denke an Dich, danke, dass ich ein Stück meines Lebensweges mit Dir gehen durfte.“
Yule
Wintersonnenwende 21.Dezember
Die stillste und dunkelste Nacht des Jahres, eine geweihte Nacht, heimelig und voller Freude denn das Licht kehrt zurück. Überall schlummert in den Knospen schon das neue Leben. Feiern Sie es mit lieben Menschen bei einem Festessen. Gehen Sie um Mitternacht vor die Haustür und lauschen Sie einige Minuten.
Imbolc
2. Februar
Es ist ein Lichterfest; achten sie bei einem Spaziergang auf die Lichtverhältnisse, es ist wahrnehmbar heller, die dunkle Zeit ist eindeutig vorüber und wenn man aufmerksam ist, bemerkt man an geschützten Stellen schon die ersten Reaktionen der Natur auf die Lichtintensität. Es ist die Zeit für neue Pläne und Vorhaben.
Ostara
Frühjahrs-Tagundnachtgleiche 21. März
Die Zeit der Aussaat, die Natur erwacht mit ersten Blüten und taumeligen Bienen und Hummeln. In den Städten genießen wir die ersten warmen Strahlen in den Straßenkaffees.
Beltane
Beginn des Sommerhalbjahres 30. April
Die fruchtbare Zeit, alles blüht, alle Insekten leisten immense Bestäubungsarbeit. Die Augen werden von wohltuendem Grün verwöhnt, die Luft riecht süß. Überall jauchzt das Leben voller Übermut.
Litha
Sommersonnenwende 21. Juni
Wir danken der Sonne für ihre Kraft, ohne sie gäbe es kein Wachstum. Aber sie muss auch schon wieder verabschiedet werden, sonst versengt sie die Früchte vor der Reife. Gehen Sie in den Garten oder eine Grünanlage, ziehen Sie die Schuhe aus und fühlen das üppige Grün zwischen Ihren Zehen.
Lammas
2. August
Das Schnitterfest; das erste Korn wird geerntet. Machen Sie einen Ausflug und beobachten Sie einmal, wie moderne Maschinen in Windeseile ein Feld abarbeiten. Unsere Vorfahren haben dafür tagelang mit der Sense in brennender Sonne gestanden oder, wenn sie nicht schnell genug waren, ist ihnen die Ernte unter einem Gewittersturm verdorben.
Wenn man eine Weile die Natur beobachtet begreift man, warum unsere Vorfahren zu bestimmten Zeiten der Natur mit Festen Respekt gezollt haben.
Selbst wenn alle Technik versagt, auf den Jahreszyklus unserer Erde ist Verlass. Sorgen darum auch wir mit Dankbarkeit dafür, dass es Mutter Erde gut geht und behandeln sie mit Hochachtung.
Zu sehen, wie sich im Laufe eines Jahres alles stetig wandelt und doch auf eine gewisse Weise konstant bleibt, hilft mir die eigene irdische Endlichkeit zu akzeptieren. Wenn ich sehe, dass nichts verloren geht, alles in einem unendlichen Kreislauf eingebunden ist, kehrt bei mir eine innere Ruhe und ein Geborgensein ein.
Denn so wie die Blätter eines Baumes zur Nahrung für das nächste Jahr werden, so werden unsere Taten und Ideen Grundlage und Basis für die Ideen und Weiterentwicklung der nächsten Generationen.
In diesem Sinne sollten die Jahreskreisfeste wieder mehr Beachtung erhalten. Konstant, wenn es um die Daten geht, umgewandelt, wenn es um Art und Weise des Begehens geht. Langfristig möchte ich mich um moderne Formen bemühen, die auch beim „Stadtmenschen“ mit Computerjob Interesse finden, nachvollziehbar und nicht exotisch sind. Wir haben in Europa ausreichend Brauchtum, das auf Wiederbelebung wartet. Die Bezeichnung der Feste stammt überwiegend aus dem Keltentum, ihr Ursprung ist aber viel älter. Schon der Frühmensch benötigte Kenntnisse über Mond- und Sonnenlauf, um zu überleben. Die Uhr und der Kalender existieren, gemessen an der Menschheit, erst seit sehr kurzer Zeit und haben uns mancherorts sehr der Natur entfremdet. Da tut eine kleine Mußestunde wohl, um sich wieder zu erinnern, wo unsere Wurzeln liegen.
Dazu trifft sich eine kleine Gruppe von Frauen aus dem Herzogtum Lauenburg 8mal im Jahr für 2-4 Stunden zu einem themenbezogenen Jahreskreisfest/Ritual. Diese Treffen finden möglichst im Freien statt und sind unabhängig von Konfessionen oder Organisationen. Wenn Sie Interesse haben daran teilzunehmen, rufen Sie mich gerne an; rechte Gesinnungen sind unerwünscht.
Termine finden sie unter Aktuelles .
Etabliert hat sich inzwischen auch das Ahnenkaffee; es findet jedes Jahr um den 1. November statt.
Die Idee
Menschen an einen Tisch zusammenzubringen, die sich gegenseitig etwas über ihre Ahnen erzählen. Dies soll alte Traditionen unserer Kultur wiederbeleben; die Geschichten über unsere Ahnen bleiben lebendig, wenn wir sie weitergeben. Wir ehren so ihr Andenken.
Der Hintergrund
Halloween ist inzwischen nur noch ein Spaß für die Kinder (und den Handel); der Ursprung aber ist ein Ahnenfest der alten europäischen Kultur; daran möchte ich anknüpfen und mit Ihnen/Euch zusammen eine zeitgemäße Form zelebrieren.
Wer kennt nicht die Gedanken an Ereignisse mit der/dem
Verstorbenen, wenn man das Grab pflegt, ein Lied hört o.ä. - dann schmunzelt man vor sich hin oder schimpft manchmal
auch. Genau diese kleinen Geschichten wollen wir uns rzählen, die kleinen Blitzlichter, die ich in meiner Erinnerung bewahrt habe. Wir wollen lachen, staunen, vielleicht altes Wissen auffrischen und sicher auch mal einer Träne ihren Lauf lassen – so soll es sein, damit holen wir unsere Ahnen aus der Verbannung unserer (Spaß)Gesellschaft in den lebendigen Alltag.
Es gibt in einigen Ethnien noch heute die Tradition den Ahnen eine ganze Nacht zu schenken: Die Sippe sitzt um ein Feuer, hört ihre Schöpfungsgeschichte von den Ältesten oder Geschichten, die altes Wissen weitergeben - bis zum Morgengrauen! So arg wollen wir es nicht treiben: Wir treffen uns für ca. 3 Stunden zu Kaffee/Tee und Gebäck. Ihr bringt bitte ein Bild, Musik oder einen kleinen symbolischen Gegenstand mit, stellvertretend für Euren Ahnen, den Ihr uns vorstellen möchtet.
Und ... Männer, traut euch!
Übrigens: Ahnen sind nicht nur direkte Verwandte, auch Freunde, Nachbarn .... und manchmal auch ein Tier!
Mabon
Herbst-Tagundnachtgleiche 21. September
Die Ernte ist weitgehend eingefahren, wir danken Mutter Erde mit einem großen Fest, dass wir auch für diesen Winter wieder genügend Nahrung haben. Nehmen Sie sich die Zeit und schlendern über einen Wochenmarkt; schauen Sie wie üppig die frischen Gemüse angeboten werden. Nehmen Sie z. B. einen Kohlkopf in die Hand, schließen die Augen und atmen das Aroma ein - Sie werden überrascht sein und die Marktfrau wird sich freuen, dass Sie ihre Ware schätzen.